Unter diesem Titel veröffentlicht die Zeitung WELT heute am 11. März 2019, einen Artikel. Zu lesen unter: https://edition.welt.de/issues/189985881/finanzen/article/190026155

Auch wir stellten uns den Fragen der Redaktion. (Den Kommentar von Ingo Asalla finden Sie am Ende des Artikels in der Welt.)

Am Tag des Brexit-Referendum fiel der DAX um 7%. Ein wenig übertrieben scheint dies dem Redakteur der „Welt“, handelt es sich doch lediglich um das Ausscheiden eines Mitgliedsstaates aus der Europäischen Union. Und dennoch, die Verunsicherung bei den Anlegern bleibt.

Inzwischen sind 3 Jahre nach der Volksabstimmung vergangen. Nicht einmal das Austrittsdatum, der 29. März 2019 steht noch fest. Es wird über eine Verschiebung des Austritts diskutiert. Welche Konsequenzen ziehen die Anleger? Eine Flucht in Sparbücher, Lebensversicherung und Bausparverträge, wie Sie von Seiten einer Versicherung zu verzeichnen ist, kann nicht die Lösung sein. Es zeigt aber, das Anleger nach alternativen Anlagemöglichkeiten suchen.

Wie gehen wir mit dieser Unsicherheit um?  Welche Wege gibt es, das Vermögen zu sichern?

Unser Standpunkt ausführlich:

UK hat mit der Schweiz ein bilaterales Handelsabkommen geschlossen. Das ist ein Indiz darauf, dass sich die Welt nach einem möglichen Brexit weiterdreht, weiterdrehen muss. Ebenso ist es ein Indiz auf Seiten der EU, dass die Gemeinschaft ihrerseits ein riesiges Abkommen mit Japan geschlossen hat (JEFTA) welches am 1.Februar dieses Jahre in Kraft trat. Darüber wird leider kaum berichtet, obwohl es in „Rekordzeit“ ausgehandelt wurde und immerhin 40% des globalen Handels umfasst. Auch dieses Abkommen zeigt, dass die Welt ständig im Fluss ist und sich nach Krisen immer wieder neue, attraktive Opportunitäten ergeben. Interessant ist, dass neue Chancen wie die beiden hier beschriebenen, vorher nicht existierten und möglicherweise aufgrund Krisen überhaupt erst entstehen. Leben entsteht in der Zukunft, nicht im Gestern.

Welche Strategien fahren Sparer in Zeiten steigender Unsicherheit am besten und wie begegnen sie ggf. konkret den Unsicherheiten rund um den Brexit?

Sofern ein Investor beunruhigt bleibt, sollte er ratierlich investieren. Schwankungen werden damit positiv ausgenutzt, das Verlustpotential wird effektiv eingeschränkt. Trotz aller Krisen und weltweit ständig vorhandener Imponderabilien darf nicht vergessen werden, dass Quell jedweden Wohlstandes nur Unternehmen sind. Es liegt also nahe, sich an selbigen zu beteiligen, unabhängig von Krisen oder Ereignissen die als solche angesehen werden. Es ist schlüssig, sich global aufzustellen und Chancen zu nutzen, die sich derzeit vor allem in skandinavischen Ländern, Australien und auch den USA ergeben. Niemand wird gezwungen, in einer stark heterogenen und sich aktuell auf „der Suche befindlichen“ Zone wie Europa zu investieren. Hört nicht auf all die Marketingversprechen (oder Versprecher) von Produktanbietern. Sie wollen ein Produkt verkaufen. Situationen eigenständig und eigenverantwortlich analysieren, hat noch immer geholfen.

Gibt es eine intelligente Absicherung gegen große Unwägbarkeiten oder ist Unsicherheit eher ein psychologisches Problem, das sich nur psychologisch lösen lässt?

Unsicherheiten lassen sich nur schwer quantifizieren. Es dürfte sich weitestgehend um psychologisch bedingtes Empfinden handeln. Erschwerdend wirkt meiner Meinung nach, dass Menschen dazu neigen Dinge zu glauben, von denen viel (dauerhaft) in gleichbleibendem Duktus (Brexit = Gefahr, Chaos, Untergang der EU) berichtet wird. Hier wirkt der Social Proof Effekt, auch Bewährtheitsprinzip. Was alle glauben, kann nicht falsch sein.

Kann man sich dagegen schützen? Ja!

Eine, unserer Meinung nach richtig intelligente Lösung sich zu schützen liegt darin, Qualität ins Depot zu kaufen. Bedeutet, Unternehmen mit sehr attraktiven Kennzahlen, wie: niedrige Fremdkapitalquoten, hohe Margen, nennenswerte Umsatzzuwächse, skalierbare Geschäftsmodelle und/oder Geschäftsmodelle, die vorher nie dagewesene Mehrwerte bieten.

Sicher nicht sinnvoll dürfte sein, in Geschäftsmodelle wie dem klassischen Automobilbau zu investieren, die ohnehin dem Wandel unterliegen. Unsicherheiten werden dadurch definitv verstärkt und Belohnungen in Form attraktiver Gewinne bleiben aus.